© Bernd Winter

Damenskitour 2024

"Gemeinsam sind wir stark"

08.03.2024

Unsere Vorfreude war bereits am Mittwoch bei unserer Vorbesprechung in der Kletterhalle groß,   8 Damen: Anja, Anneliese, Anke, Bettina, Moni, Ingrid, Ingrid und Susanne durften sich gemeinsam mit Hans und Bernd wieder zur Damenskitour auf den Weg machen.

Wir starteten vollbeladen und gut gelaunt am Freitag mit einem PKW und einem Bus pünktlich um 07:00 Richtung Schruns im Montafon. Nach einer staufreien Fahrt kamen beide Fahrzeuge nahezu zeitgleich an unserem Ziel an. Gut gerüstet stiegen wir in den öffentlichen Bus vor Ort, der uns zu unserem Ausgangspunkt in Latschau brachte. Dort hieß es erst einmal Skier auf den Rucksack, bevor wir nach zackigen 30 Minuten den ersehnten Schnee erreichten, um den weiteren Anstieg zur Lindauer Hütte auf 1744 zu bewältigen. Die ersten knapp 800 Höhenmeter waren mehr oder weniger spielend geschafft, die erreichte Hütte gefiel uns gut und bot uns für zwei Tage komfortable Lager, leckeres Essen und Zeit für geselliges Beisammensein.

Am nächsten Morgen starteten wir nach einem reichlichen Frühstück bei gutem Wetter erst einmal mit Sicherheitscheck und Auffrischung unseres Wissens über Verhalten im Notfall. So gerüstet, stiegen wir über Altschneehänge im gemütlichen Tempo auf das Zernauer Jöchle. Dort durften wir das erste Mal abfellen und genossen mehr oder weniger die ersten Schwünge in Richtung Zaluandaalpe. Etwas windgeschützt- der zunehmende Föhn war ungemütlich- genossen wir unsere erste Pause. Gut gestärkt mit den ersten legendären Nussecken und etwas leichteren Rucksäcken ging es wieder bergauf über den Öfapass(2291m) mit einem kurzen Skidepot auf den Öfakopf (2374m), unser Gipfelglück des Tages. Powder gab es leider keinen zum Abfahren, aber wir gaben unser Bestes auch bei schwierigen Verhältnissen und erreichten heil und zufrieden  nach 1100 gestiegenen Höhenmetern wieder unsere Lindauer Hütte. Dort ging es uns gut, wir ließen den Nachmittag ausklingen, der Wind pfiff heftig um die Hütte- ein schönes Schauspiel, wenn man drinnen sitzt. Gesellig war es auch wieder an diesem Abend- das größte Problem einigen Damen war: „was esse ich heute Abend?“, was nicht einfach zu entscheiden war, bei dem großen Angebot in der perfekt organisierten Hütte.

Am nächsten Morgen hatte sich der Wind etwas gelegt und die Sicht auf die Berge war besser als erwartet. So konnten wir gut gestimmt, jetzt wieder mit komplett gepackten Rucksack Richtung Berghaus Sulzfluh, unser Hüttenziel in der Schweiz starten. Etwas Neuschneeauflage machten den ersten steilen Hang gut steigbar; gemeinsam waren wir hier stark, die Damen mit der wenigsten Erfahrung in Spitzkehrentechnik wurden super angeleitet, die Gruppe passte ihr Tempo den Schwächsten an und die Schlüsselstelle über das Drusator bei jetzt heftigem Wind wurde gemeinsam bewältigt. Vorbei an der Carschinahütte mussten wir nochmal kurz anfellen und einen kurzen Gegenanstieg meistern,  bis wir dann bei gar nicht so schlechten Schneeverhältnissen endgültig nach Partnun/St. Antönien zum Berghaus Sulzfluh abfuhren. Nach gut 5 Stunden und knapp 1000 gestiegenen Höhenmetern ohne große Pause haben wir müde und glücklich unser Hüttenziel erreicht. Einige Damen genossen in dem schönen Haus dann den Komfort der Sauna, die anderen Glühwein oder Kaffee in der guten Stube. Abends gab es kein Problem mit Essenwahl. Wir hatten Halbpension gebucht und mit Salat und Linseneintopf wurden alle gut satt. Mit Schweizer Bier in 580ml Flaschen und Erinnerungen an die gleiche Damenskitour vor genau 10 Jahren ließen wir den Abend ausklingen. Auch diese Hütte bot sehr freundliches Personal und ein komfortables Lager, gute Voraussetzungen für eine angenehme letzte Hüttennacht.

Blauer Himmel am nächsten Morgen, einige Zentimeter Neuschnee und ein flaches Eingehen am Tälibach ließen uns gut in unseren 4. Tag der Tour starten. Die Spitzkehren gingen heute schon etwas leichter, der erste steile Hang führte uns auf eine landschaftlich wunderschöne Ebene und wir konnten aus der Ferne sogar einige Steinböcke entdecken. So genossen wir die letzten Höhenmeter zur Rotspitz auf 2516 Meter über dem Meer. Hinauf zum Gipfel wurden dann sogar noch Harscheisen angebracht, wir erlebten echtes Gipfelglück ohne Wind mit herrlichem Panorama und Lächeln auf den Lippen beim Gruppenbild am Gipfelkreuz.

Danach folgt die Abfahrt von 8 mutigen Damen mit 2 perfekten Guides, die sogar die letzten Kräfte mobilisierten und den Umweg belächelten: wir waren einige Höhenmeter falsch abgefahren und mussten mühsam wieder hochsteigen. Nach einem kurzen Steilstück waren wir endlich in der richtigen Spur und wir zogen unsere Schwünge abwärts durch den letzten „Batz“ (Altschnee in Firn übergehend) über die Rongalpe Richtung Gargellen. Richtig geschneit hatte es in der Gegend nur im Dezember, also hieß es bedingt durch den Schnee Mangel und die warmen Temperaturen erneut die Skier auf den Rucksack schnallen. Mit müden Beinen steil bergab stapften wir zu unserem Ziel im Tal. Von dort aus brachte uns der öffentliche Bus mit 2 Umstiegen zurück nach Schruns. Unsere Autos standen noch sicher geparkt auf dem Ausgangsparkplatz. Wir suchten uns ein nettes Café, um unseren doch großen Hunger vor der Heimfahrt zu stillen.

Fröhlich und stolz, mit guten Erlebnissen im Gepäck kamen wir staufrei, heil und sicher wieder zu Hause an.

Es war wieder eine gelungene und wunderschöne Damenskitour mit viel Zusammenhalt in der Gruppe, auch dank Hans und Bernd! Gemeinsam sind wir stark!