© Uwe Strömsdörfer

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Dreitausender Triathlon im Oberengadin

17.08.2025

Nach dem Erfolg des Konzeptes im Jahr 2024 haben wir uns wieder an einem Dreitausender-Triathlon versucht. Veranstaltungsort der zweiten Ausgabe war das Oberengadin.

Die Anreise dorthin war bereits das erste Highlight, befuhren wir doch mit der Rhätischen Bahn in der 1. Klasse die zum Unesco-Weltkulturerbe zählende Albulastrecke mit dem berühmten Landwasser-Viadukt. In Samedan angekommen bezogen wir unsere dort angemietete Ferienwohnung und besorgten im Coop gleich mal unsere Erstausstattung an Nahrungsmitteln und Getränken.

Vorteil der Ferienwohnung war, dass wir dort unser Frühstück selbst zubereiten konnten und somit flexibel zu den Abfahrtszeiten der öffentlichen Verkehrsmittel (im Engadin ein Traum) waren. Also bestiegen wir am Montag den Bus nach Pontresina. Der Sessellift brachte uns zur Alp Languard, von wo aus uns der Wanderweg zügig bergauf zur Chamanna Georgy brachte, mit 3.179 m eine der höchstgelegenen Berghütten der Ostalpen. Von hier waren es nicht mal mehr 100 Höhenmeter zum Gipfel des Piz Languard (3.262m), die allerdings etwas Klettergeschicklichkeit verlangten. Stahlblauer Himmel und 360 Grad Rundumsicht entlohnten für die Mühen des Aufstiegs. Der Abstieg erfolgte mit einer zünftigen Einkehr auf der Terrasse der Chamanna Paradis, die, wie der Name schon sagt, paradiesisch auf einem Gratrücken genau gegenüber dem Festsaal der Alpen (Bernina) liegt.

Da für den Mittwoch schlechtes Wetter vorhergesagt worden war, änderten wir unseren Plan. Mit Zug und Postauto fuhren wir am Dienstag zur Alp Güglia. Direkt an der Julierpassstraße beginnt der Bergsteig, teilweise über Blockhalden hinauf zur Fuorcla Albana. Hier befindet sich der Einstieg in den 1,5 km langen Ostgrat des Piz Julier. Anfangs noch flach wurde der Grat steiler und felsiger. Mit Eisenketten gesicherte Felsbänder, leichte Kletterstellen und Gehgelände, aber immer mit einem beeindruckenden Tiefblick, wechselten sich ab. Nach fast zwei Stunden standen wir dann in 3.380m auf dem höchsten „Wandergipfel“ im Engadin. Nochmal eineinhalb Stunden volle Konzentration zurück zur Fuorcla, bevor es wieder auf einem gut angelegten Bergweg hinab zu den grünen Matten von St. Moritz ging.

 

Und wirklich regnete es am Mittwoch. So konnten wir leider diesmal nicht den dritten Dreitausender besteigen. Da aber der Regen um 11 Uhr aufhörte, marschierten wir direkt von unserer Wohnung, zuerst durch Wald, dann über Almgelände hinauf zum Cho d`Valetta, auch immerhin 2.493m hoch, und kehrten beim Abstieg auf der Alp Muntatsch zum Nachmittagskaffee ein. Der Piz Ot (3.142m) muss also noch warten.

 

Karin und Kerstin hatten bereits am Vormittag eine herzhafte Bündner Gerstensuppe gekocht. Diese ließen wir uns, nachdem wir unsere müden Muskeln in der Therme in Samedan regeneriert hatten, dann in unserer Wohnung schmecken. Es waren wieder drei erlebnisreiche Bergtage. Vielleicht gibt es ja in 2026 die dritte Auflage.

Uwe Strömsdörfer