© C.Tanzhaus / DAV Hersbruck

DSV Schülercamp in Bischofsgrün

Auch außerhalb des Spitzensports hat ein abwechslungsreiches Training positive Auswirkungen.

14.05.2023

Vom 12.-14.5. fand in Bischofsgrün am Ochsenkopf das Schülercamp U14/15 des Deutschen Skiverbanes (DSV) statt. Erstmals hatten auch drei Mädchen des Skiverbandes Frankenjura die Gelegenheit daran teilzunehmen.

Etwas aufgeregt waren die drei schon, denn bei den anderen Teilnehmern handelte es sich ausnahmslos um Kaderathleten aus ganz Bayern, Hessen, Thüringen und Baden-Württemberg.
Die mittelfränkische Truppe startete am Freitagmittag in Richtung Fichtelgebirge. Nach einer kurzen Einweisung in der Turnhalle des nagelneuen BLSV-Camps wurden alle angereisten Teams erstmal komplett durcheinandergewürfelt. Der Kontakt mit Sportlern und Trainern aus anderen Regionen in der Gruppenarbeit und im Zimmer diente dem Kennenlernen und Erfahrungsaustausch.
Alle Gruppen durchliefen 5 Stationen. Während die Stationen „Skigang und Imitation“ sowie „Ausdauerlauf“ – hochkarätig besetzt mit hauptamtlichen Trainern des Deutschen Skiverbandes – ihren Bezug zum Skilanglauf gut erkennen lassen, warfen die anderen Stationen diesbezüglich Fragen auf: „Turnen“ und „Piloxing“, eine schweißtreibende Mischung aus Pilates, Thai-Chi-Boxen und Gleichgewichtsübungen dienten der Verbesserung in den Bereichen Koordination, Gleichgewicht und Rumpfstabilität.
Warum es notwendig ist, das Training auch durch diese Elemente zu erweitern, erläuterte Ronny Fudel vom Institut für angewandte Trainingswissenschaften (IAT) in Leipzig anschaulich an seiner Trainigsstation. In Zusammenarbeit mit dem DSV untersucht das IAT seit mehreren Jahren, die körperlichen Voraussetzungen von Nachwuchssportlern und analysiert deren Fähigkeiten, bestimmte Bewegungsanforderungen umzusetzen. Daraus wurden Trainingsmittel und -methoden abgeleitet, um den steigenden Anforderungen an Spitzenlangläufer gerecht werden zu können. Hier reichen Kraft und Kondition allein schon lange nicht mehr aus, um steilere Anstiege, rasantere Abfahrten und engere Kurven auf den Wettkampfstrecken erfolgreich zu meistern.
Aber auch außerhalb des Spitzensports hat ein abwechslungsreiches Training positive Auswirkungen – z.B. durch ein verringertes Verletzungsrisiko, wenn durch bessere Körperstabilität und bessere Reaktionsfähigkeit aufgrund verbesserter koordinativer Fähigkeiten Unfälle durch Stolpern oder Umknicken vermieden werden.
Für die Mädchen vom SVF und für mich, als ihren Trainer, war das Wochenende ein toller Einblick in die Arbeit und Methoden beim DSV. Jetzt sollen einige der Anregungen in das regelmäßige Training einfließen und wir hoffen, die anderen Teilnehmer bei dem einen oder anderen Wettkampf wiederzusehen.
Hinweise:
Die Ergebnisse der Arbeit des IAT und des DSV sind im Rahmentrainingskonzept Skilanglauf öffentlich einsehbar (https://rtk.skilanglauf.sport-iat.de/startseite), die dort beschriebenen Übungen sind sicher nicht nur für Skilangläufer interessant.
Wenn Du zwischen 9 und 13 Jahre alt bist und der Bericht dein Interesse am Skilanglauf und dem dazugehörigen Sommertraining geweckt hat, dann melde dich bei
carsten.tanzhaus@skiverband-frankenjura.de.

Text und Fotos: Carsten Tanzhaus